Den Göttern ganz nah

Es liegt ein seltsamer Geruch in der Luft, als wir nach unserer Landung im Kathmandu-Tal den Fluss erreichen. Es riecht nach verbranntem Fleisch. Ein bisschen befremdlich ist es für mich schon dabei zuzusehen, wie Angehörige Ihre Verstorbenen zur letzten Waschung ans Wasser tragen und später in einem aufwendigen Ritual den Leichnam verbrennen. Es herrscht eine fast spirituelle Stimmung, der man sich auch als Außenstehender nicht ganz entziehen kann. Unterbrochen wird die Stille nur durch gemurmelte Gebete der Mönche und die Schreie der Affen, die im Tempelbezirk immer auf der Suche nach Essensresten sind. Die Hinterbliebenen finden Trost in ihrer Religion und der Glaube daran, dass gute Taten im vergangenen Leben sich positiv auf das zukünftige auswirken, spornen die Nepalesen zu einem friedlichen Miteinander an. Ein schöner Gedanke, wie ich finde und

330 Millionen Hindu-Götter für jede Alltagssituation helfen dabei mit.

Aber Nepal ist auch bunt und voller Lebensfreude, daran konnte selbst das verheerende Erdbeben 2015 nichts ändern. Auch wenn die Schäden heute noch sichtbar sind, die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden und mit Hilfe vieler Hilfsorganisationen und Spenden aus der ganzen Welt kann das Land im Herzen des Himalaya zu alter und neuer Schönheit finden. Nepal ist das wohl reichste Land der Erde, was die Vielfalt der Pflanzenarten angeht. Apropos Zeit: wussten Sie, dass es in Nepal 3 Stunden und fünfundvierzig Minuten später als in Deutschland ist und der Zwergstaat die einzige Nationalflagge mit mehr als 4 Ecken hat? Neugierig geworden? Das und noch viel mehr können Sie entdecken bei einer Reise nach Nepal und vielleicht auch ein bisschen zu sich selbst!